Rückblick Januar 2010 – Basis private Wetterstation Oberursel

Außerordentlicher Wintermonat festigt Trend zum mäßig strengen Winter

 

Mit -2,6 Grad  war der Januar deutlich kälter als das Mittel der letzten 30 Jahre. 18 Eistage, d.h. durchgängig Temperaturen unter 0 Grad, wurden mindestens seit 1987 im Vordertaunus nicht mehr verzeichnet. Zum Vergleich, letztes Jahr lag die Monatmitteltemperatur ebenfalls bei -2,6 Grad, jedoch wurden nur 12 Eistage erreicht. Dieser Januar war durch hochwinterliches Wetter geprägt. Es gab an 25 Tagen eine geschlossene Schneedecke. Der Höhepunkt war mit 27cm, gemessen in Oberursel Mitte, der 31. Januar. So kommt es, dass von 66mm Monatsniederschlag mehr als die Hälfte als Schnee fiel. Eine zwischenzeitlich mildere Phase Mitte Januar drängte die Europa vorherrschende Kaltluft nur kurz Richtung Osten. Ausschlaggebend für neuerliches Vordringen der Kaltluft ist in Wintermonaten immer ein Blockadehochdruckgebiet auf dem Atlantik, westlich von Großbritannien. Dieses Hoch zwang z.B. das Tief „Daisy“ auf eine ungewöhnliche südliche Laufbahn von Gibraltar bis zur Ukraine. Tief „Keziban“ brachte am 29. Januar den meisten Schnee. Tagsüber hatte es den ganzen Tag intensiv geschneit und bis zu 15cm nassen Neuschnee gebracht, allerdings nur ab Höhen über 150m über Null. Viele Hallen mussten gesperrt werden. So auch die Turnhalle der Grundschule Urselbach. Der Hausmeister hat Vorgabe bei 7cm Nassschnee und bei 20cm Pulverschnee die Halle zu sperren. Pünktlich zum Wochenende, am Freitag den 29.01., wurde eine 22cm dicke Schneedecke gemessen. Nach Abzug des großen Niederschlaggebietes gab es am Folgetag ein kleines Schneefallgebiet das es in sich hatte. Binnen einer halben Stunde fielen fast 5cm Schnee. Aber mit einer Intensität wie sie seit langem nicht mehr in unseren Breiten beobachtet wurde. Was in diesem Winter, trotz Kälte, zu kurz kam, ist das Eislaufen auf dem Maasgrundweier oder auf den Fischteichen Richtung Taunus. Kalt genug war ja bekanntlich. Aber die Ursache für das „dünne Eis“ liegt in dem auf dem Eis liegenden Schnee. Er schützt das darunterliegende Eis wie eine Mütze und es kann nicht weiter anwachsen. Mann kann ich alles haben. Dafür war Ski und Rodel, z.B. auf der Bleiche in Oberursel, möglich wie noch nie in den letzten 35 Jahren. Das Winterwetter kam in dieser Form auch mit erstaunlich wenig Sonnenschein daher. Insgesamt traute sich die Sonne mit nur 20h im gesamten Januar hinter den Wolken hervor. Der Januar 2009 war genauso kalt, aber die Sonnenzeit war 4mal höher als letzten Monat.

 

Wird der Februar ebenfalls deutlich kälter, dann steuert der Winter 2009/2010 voraussichtlich auf einen mäßig strengen Winter hin. Schon jetzt wurden die Kältesummen des letzten Winter erreicht. Kältesumme ist die Summe aller negativen Tagesmitteltemperaturen. Die aktuellen Prognosen der Wettermodelle lassen auch auf ein Fortsetzten des Winterwetters schließen.

 

 

Es bleibt festzustellen, dass das Witterungsmuster sich in diesem Winter treu bleibt. Die Erhaltungsneigung der Nord-Ost-Wetterlagen ist schon sehr markant.

Der Winter ist eindeutig ein Ausreißer. D.h. man kann nicht davon ausgehen, dass das die Klimaerwärmung gestoppt ist bzw. der nächste Winter auch wieder kalt wird.

 

Hessen: Die Meteorologen registrierten in Hessen eine mittlere Temperatur von -3,5°C (-0,4°C). Im Januar 2010 betrug die Niederschlagsmenge 44 l/m² (59 l/m²) und die Sonnenscheindauer 33 Stunden (37 Stunden).

 

 

 

 

 

   
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