Das Jahr 2009 war mit einem Mittel von 9,8 Grad rund 1 Grad zu warm. Wir liegen hiermit in Deutschland im Mittel zwischen etwa 7,7 Grad im Vogtland und knapp 11 Grad am Niederrhein. Der heißeste Tag war der 20. August, als das Quecksilber auf 35,6 Grad kletterte. Die kälteste Nacht hatten wir am 7. Januar, als minus 18°C gemessen wurden. Das letzte Mal wurden derartige Tiefstwerte vor fast 25 Jahren in der Region gemessen. Im Vergleich zu den Jahren 2006-2008 kann man jedoch von sehr konstantem Klima sprechen, denn die Jahresdurchschnittstemperatur bewegte sich lediglich von 9,8 bis 10,3 Grad. Es bleibt jedoch festzustellen, dass das Mittel auf hohem Niveau ca. 1 Grad über dem langjährigen Mittel des vergangenen Jahrhunderts verbleibt.

 

Auch 2009 war ähnlich sonnenscheinreich und lag damit mit 1670 Stunden, wie die letzten Jahre auch, über dem Mittel von 1500 Stunden. In Sachen Niederschlag zeigte sich das Jahr mit 869mm etwas feuchter als das langjährige Mittel von 785mm im Jahr. Es gab 165 Tage mit Niederschlag, wobei der November mit 22 Regentagen ungewöhnlich nass verlief.

 

Der Winter war kalt, wobei einem frostigen Januar im Februar Schnee bis ins Flachland folgte. Allerdings gab es keine größeren Schneehöhen als 10cm in Oberursel zu verzeichnen. Nach einem insgesamt nasskalten März zog im April der Frühling mit Macht ein und führte zu einem explosionsartigen Wachstumsschub in der Natur. Der außergewöhnlich sonnige, trockene und warme "Aprilsommer" hatte vielerorts sogar Rekordniveau. Da es auch im Mai noch überdurchschnittlich warm blieb, gehörte der Frühling mit einem Temperaturplus zwischen knapp zwei und drei Grad zu den wärmsten Frühjahren seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Trotz eines kühlen und wechselhaften Junis fiel der Sommer 2009 mit einem Durchschnittswert zwischen von 16,7 Grad etwas zu warm aus. Der wärmste Sommermonat war nicht - wie in den meisten Jahren im Binnenland typisch - der Juli sondern mit 18,9 Grad der August. Insgesamt zählte die Wetterstation 10 Tage mit Tageshöchstwerten von über 30 Grad. In den vorherigen Jahren waren es eben so viele heiße Tage. Im „Traumsommer-Jahr" 2006 gab es 22 heiße Tage.

Der Herbst 2009 ging als sehr milde Jahreszeit in die Statistik ein. Besonders zu der insgesamt milden Witterung beigetragen hat der ungewöhnlich warme November. Aber auch der September verwöhnte die Wärmeliebhaber nochmals mit einigen Sommer- und auch Tropentagen, die Maxima lagen örtlich über der 30-Grad-Marke. An den Winter erinnerte zwischenzeitlich nur der Oktober, denn es bereits 6 Tage mit Frost. Der November hatte keinen einzigen Tag mit Temperaturen unter Null Grad.

Wie im Januar, so auch im Dezember stellten sich in diesem Jahr  zwei ungewöhnlich starke Kältewellen ein.  Eine Tagemitteltemperatur von -14,4 Grad für den 19. Dezember beweist die Ausnahmewetterlage vor Weihnachten. Pünktlich zu den Feiertagen stellte sich die Singularität „Weihnachtstauwetter“ ein. Trotzdem konnte sogar bis zum 2. Weihnachtstage eine dünne Altschneedecke von 3cm gemeldet werden. Mit 19 Eistagen, d.h. ganztägig Temperaturen unter null Grad, zeigte sich das vergangene Jahr in den Wintermonaten auch mal wieder winterlich.
   
© ALLROUNDER